ARENA FOR A TREE Venedig
Eine Kunstintervention von Klaus Littmann
Arsenale Nord, Venedig
16. April – 31. Juli 2024
Präsentiert von der Kulturstiftung Basel H. Geiger in Zusammenarbeit mit ECC Italy
Am 1. August 2024, während der blauen Stunde, fand die Kunstintervention ARENA FOR A TREE nach dreieinhalb Monaten ihren Abschluss. Die Rückfahrt auf dem Wasser, eingebettet in die einzigartige Kulisse Venedigs, markierte das Ende des Projekts. Die Öffentlichkeit hatte die Gelegenheit, dieses faszinierende Spektakel vom Festland aus zu verfolgen.
Rund drei Stunden dauerte die Fahrt, gestossen von einem Lastkahn, und führte vom historischen Arsenale Nord bis zum Hafengelände von Marghera. 21 mal 21 Meter misst der Ponton, auf dem die aus Holz gefertigte «Arena for a Tree» steht – 50 Tonnen schwer ist die Kunstinstallation mit den drei
Sumpfzypressen in ihrer Mitte.
Ihren endgültigen Standort findet die Arena im Baummuseum von Enzo Enea, angelegt in einem 75´000 Quadratmeter grossen Park in der Nähe des Zürcher Obersees in Rapperswil-Jona, Schweiz. Damit bleibt die «Arena for a Tree» der Öffentlichkeit weiterhin zugänglich und bietet Raum für die Präsentation weiterer Zukunftsbäume. Die drei Sumpfzypressen werden ausserhalb des Pontons neue Wurzeln schlagen und möglicherweise auch in hundert Jahren noch an ihren Auftritt in Venedig erinnern.
Die 60. Kunstbiennale in Venedig wurde diesen Sommer durch das Kunstprojekt «Arena for a Tree» bereichert. Die schwimmende Plattform nahe der internationalen Ausstellung vereinte Architektur, Skulptur und Bühne. Ihre durchlässige Holzstruktur erinnert an die Jahresringe eines Baums und bietet Platz für rund fünfzig Personen. Im Zentrum drei Sumpfzypressen, Symbole für Verwurzelung und Anpassungsfähigkeit. Inspiriert von der Hauptausstellung der Biennale mit dem Titel „Stranieri Ovunque – Ausländer Überall“ erforschte «Arena for a Tree» nicht nur die Themen Migration und Identität, sondern vermittelte auch eine wichtige Botschaft über den Klimawandel und Nachhaltigkeit. Für die Kunstinstallation in Venedig wählte Landschaftsarchitekt Enzo Enea die Sumpfzypresse (Taxodium distichum). Sie gilt als klimaresistenter Baum, da sie in wärmeren Klimazonen und bei kurz- und langfristigen Überschwemmungen mit Süss- und Salzwasser gedeiht. Sie hat die aussergewöhnliche Fähigkeit, Hochwasser aufzusaugen, Erosion zu verhindern und die Luft zu kühlen und zu reinigen. Diese Eigenschaften machen sie besonders widerstandsfähig gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels, mit denen auch Venedig konfrontiert ist. Über lange geologische Epochen hinweg war sie in verschiedenen Regionen der Welt heimisch.