Interior
Eine Wohnung in einem Zürcher Vorort aus den 1990er-Jahren sollte wieder einen zeitgemässen Charakter ausstrahlen und auf die Bedürfnisse der Bauherrschaft abgestimmt werden, welche ein Faible für Architektur und Design haben. Nach der Verwandlung ist die ursprüngliche Wohnung kaum wiederzuerkennen.
Bei der Innenraumgestaltung standen zwei Punkte im Vordergrund: die Sichtachsen und Blickbezüge zwischen innen und aussen, sowie das Thema Grosszügigkeit. Der bereits in die Jahre gekommene Innenausbau offenbarte ein unruhiges Bild aufgrund von Materialien, Oberflächen und Farben, die nicht aufeinander abgestimmt waren.
Beim Betreten der Wohnung schweift der erste Blick über den Garten, den Platanenbaum sowie den offenen Wohn- und Essbereich zum Zürichsee hin. Auf der anderen Seite erstreckt sich ein langer Gang, welcher auf eine verspiegelte Wand zuläuft, die den Raum optisch vergrössert und den Ausblick nach draussen reflektiert. Geprägt wird der Gang durch einen mit Ulmenholz verkleideten Kubus, welcher im Kontrast zu den hellen Eichenholzdielen steht. Die flächige Holzverkleidung des Volumens schafft Gleichmässigkeit und Ruhe im Innenraum und versteckt die dahinter liegenden Räumlichkeiten – lediglich die unauffälligen Türgriffe lassen erahnen, dass sich an dieser Stelle Eingänge befinden. Um den freien Fluss zwischen den Räumen beizubehalten, wurde der Grundriss so offen wie möglich konzipiert und auf geschlossene Wände verzichtet, damit einerseits das Gefühl von Grosszügigkeit verstärkt wird und die Wohnung andererseits mit viel Tageslicht durchflutet wird, ohne auf Hindernisse zu stossen. Um das Wohnzimmer trotzdem von der Eingangssituation abzutrennen, wurde eine offene Lammelenwand aus Holz eingebaut, welche das Tageslicht durchlässt und trotzdem eine räumliche Trennung zwischen den beiden Bereichen schafft, ohne diese komplett zu schliessen.
Zeitlose und kuratierte Details wurden mit hochwertigen Materialien bei der Neugestaltung gepaart, um den Charakter von moderner Eleganz zu kreieren. Dunkle Fensterrahmen wurden eingebaut, um die Ausblicke in den Garten einzufassen: In der Sichtachse der Ankleide wurde eine Magnolie platziert, während der Blick im Schlafzimmer auf einen Hortensienhang gerichtet ist.
Die wechselnden Jahreszeiten sollten spürbar sein.
Die Bauherrschaft wünschte sich einen Garten mit einer modernen Formsprache, welcher sich zu jeder Jahreszeit verwandelt und stetig neue Bilder kreiert. Gleichzeitig standen auch funktionale Aspekte im Vordergrund, da der Garten auch im Hinblick auf Sichtschutz und Privatsphäre die Anforderungen der Kunden erfüllen sollte: Eine gestaffelte Bambushecke schirmt das Grundstück zu den Nachbarn ab und lenkt den Blick Richtung Zürichsee. Die gesamte Fläche wurde in mehrere Bereiche unterteilt, um verschiedene Nutzungsmöglichkeiten zusammenzubringen. Hinter dem Haus wurde ein mit Deko-Splitt gedeckter Platz erschaffen, da die Ausrichtung nach Norden keine idealen Bedingungen für die Vegetation bietet. Japan Berggras, welches am besten in einer kühleren Umgebung mit absonniger bis halbschattiger Lage gedeiht, sowie Hortensien umrahmen den Platz und schaffen einen Ausblick ins Grüne. Auf der Ost- und Westseite erstreckt sich ein grosszügiges Holzdeck mit einem Essplatz und Sitzgelegenheiten zum Verweilen. Der Hauptgarten besteht aus einer Rasenlandschaft mit einer Magnolie und einem Platanenbaum als Blickfang, welcher mit seinem Blätterdach das Mikroklima positiv beeinflusst und von Gräsern und Stauden umrahmt wird.